Windräder sind den Naturschützern seit jeher ein Dorn im Auge, erst recht, wenn für einzelne Räder oder Windparks ganze Waldgebiete gerodet werden sollen, die seit hunderten von Jahren oder noch länger als schützenswerte Stücke Natur gehegt, gepflegt und vor Bebauungen verschont wurden. Fakt ist, dass seitens der Energiehersteller und Windkraftbetreiber in den kommenden Jahren noch mehr Flächen benötigt werden als momentan zur Verfügung stehen und mittlerweile sogar Naturschutzgebiete zur Stromproduktion in die Planung miteinbezogen und auch bereits genutzt werden.
Doch wie fortschrittlich sind Windräder?
Die riesigen Windräder erzeugen zwar Ökostrom, aber dafür müssen wertvolle Baumbestände abgeholzt werden. Und ein weiteres Manko ist die Tatsache, dass in den gängigen Transformatoren Bauteile eingesetzt werden, für deren Herstellung noch immer sogenannte „seltene Erden“ benötigt werden. Der Abbau und die Gewinnung dieser kostbaren Ressourcen ist alles andere als nachhaltig und umweltfreundlich. Wenn die Räder dann erst einmal laufen, sind sie in der Produktion relativ nachhaltig, und auch der Verbrauch von Ressourcen während des Betriebes, zum Beispiel für die Instandhaltung und für Reparaturen, ist vergleichsweise gering.
Als weiterer Kritikpunkt wird häufig genannt, dass die für die Aufstellung der Windräder benötigten Ressourcen und aufgewendeten Energien, angefangen bei der Planung über die Herstellung und dem Transport bis hin zur Errichtung und dem anschließenden Recycling, weit über dem liegen, was die Windriesen eigentlich produzieren. Allerdings haben Windräder, die dem heutigen Stand der Technik entsprechen, sich im Durchschnitt bereits nach etwa einem Jahr oder noch schneller komplett amortisiert.
Die momentan durchschnittliche Betriebszeit eines Windrades beträgt mindestens zwanzig Jahre. Das scheint kurzsichtig, wenn man bedenkt, dass Baumbestände wesentlich länger brauchen, um nachzuwachsen und im vollwertig biologischen und ökologischen Sinne als Teil des Waldes zu funktionieren. Die Energieeffizienz der Windräder mag sehr überzeugend klingen, aber die Zerstörung der Biotope, die man nicht so einfach ersetzen kann, ist nicht von der Hand zu weisen.